Siegerstädte des Wettbewerbs „Energieeffiziente Stadt“ des Bundesforschungs- ministeriums stellen ihre Konzepte bei einer Fachveranstaltung in Magdeburg vor

Dom zu Magdeburg. Urheber des Bildes: Ina Hinners

Im Rahmen der vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik (ILM) der Otto-von-Guericke-Universität und dem Magdeburger Fraunhofer-Institut (IFF) veranstalteten 16. Magdeburger Logistiktage, findet vom 30. Juni bis zum 1. Juli 2011 der statt. Hierbei sollen praktische Wege aufgezeigt werden, wie Städte zukünftig vorbildlich Energie einsparen können. Zu dieser Veranstaltung werden deshalb Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet.

Die Landeshauptstadt Magdeburg hat sich als Veranstaltungsort zu diesem Thema insbesondere durch die erfolgreiche Beteiligung am BMBF-Wettbewerb (BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung) „Energieeffiziente Stadt“ qualifiziert. Ebenso wie die anderen erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer Delitzsch, Essen, Stuttgart und Wolfhagen wird Magdeburg mit rund 5 Mio. Euro Fördermitteln unterstützt auf dem Weg, energieeffiziente Stadt zu werden.

 

Ursprünglich hatten sich über 70 Städte an dem Wettbewerb beteiligt

 

„Die erfolgreiche Platzierung im Bundeswettbewerb zeigt, dass die Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft Magdeburgs gut aufgestellt ist“, erklärt dazu Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. „Nun müssen wir gemeinsam daran arbeiten, unsere ehrgeizigen Ziele zu verwirklichen. Der Workshop ist eine gute Plattform, um dafür Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln. 

 

Unter dem Titel „Magdeburg: EnergieEffiziente Stadt – Modellstadt für Erneuerbare Energien (MD-E4)“ haben die fünf Kooperationspartner - Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, Hochschule Magdeburg-Stendal, ifak - Institut für Automation und Kommunikation e.V. Magdeburg, Landeshauptstadt Magdeburg und Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in den ersten Phasen des o.g. Wettbewerbs 2008 - 2010 Ideen und Konzepte entwickelt, die einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstosses bis 2020 um mehr als 2/3 gegenüber 1990 (bzw. rund 25% gegenüber 2007) leisten werden.

 

Seit 2008 koordiniert die GWM Gesellschaft für Wirtschaftsservice Magdeburg mbH die Zusammenarbeit der fünf Kooperationspartner – auch unter Einbeziehung weiterer Partner aus der Wirtschaft. Aus einer Vielzahl von Ideen und Projektansätzen wurden anhand vieler Kriterien letztendlich 11 Teilprojekte (siehe Anlage) herausgearbeitet. Wichtige Kriterien bei der Auswahl waren grundsätzliche Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und natürlich auch der Beitrag zur CO2-Minderung der einzelnen Maßnahmen.

 

Mit den Projekten werden alle relevanten Sektoren und Zielgruppen (Energieerzeugung, -umwandlung und –speicherung, Städtische Einrichtungen und Handlungsbereiche, Wohnungswirtschaft und private Haushalte, Verkehr, Transport und Handel, Industrie und Gewerbe, Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Magdeburg) angesprochen.

 

Damit soll der Energieverbrauch bis 2020 durch Energieeffizienzmaßnahmen wie z.B. der Aufbau einer umweltorientierten Verkehrsmanagementzentrale um mindestens 20% gegenüber 2007 gesenkt werden. Dies ist ein wichtiges Zwischenziel bei der Erreichung weiterer ehrgeiziger Reduktionsziele bis 2050 entsprechend den klimapolitischen Zielsetzungen der Landeshauptstadt Magdeburg.

 

Auf dem zweitägigen Workshop werden neben dem Magdeburger Projekt auch die anderen vier erfolgreich platzierten Teilnehmer am BMBF-Wettbewerb ihre Projekte vorstellen und mit den Teilnehmern diskutieren.

 

Dieser Workshop markiert zugleich den Start der dritten Phase - der Umsetzungsphase – des BMBF-Wettbewerbs „Energieeffiziente Stadt“.

 

 

 Andere Projekte sind

  • Energieeffiziente Stadt Delitzsch: „Wege in die energieeffiziente urbane Moderne – Entwicklung eines akteursorientierten kommunalen Energiemanagementsystems“

  • Klima-Initiative Essen: „Handeln in einer neuen Klimakultur: Integrierte Stadtentwicklung, Klimaagentur, Energie Effizienz Controller (EEC)
     
  • Stuttgart: „Stadt mit Energie-Effizienz – SEE Stuttgart“
     
  • Wolfhagen: „Wolfhagen 100 % EE – Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung für die Stadt Wolfhagen“

Das Magdeburger Gesamtprojekt besteht u. a. aus folgenden Teilprojekten

  1. Aufbau einer umweltorientierten Verkehrsmanagementzentrale zur Verkehrssteuerung und –lenkung (OvGU und ifak e.V.)
  2. Errichtung eines innenstadtnahen Miniverteilzentrums (IFF)
  3. Kontinuierliche Erstellung der CO2-Bilanz von Magdeburg (LH Magdeburg)
  4. Information als Ressource für Energieeffizienz - entstanden aus den Teilprojekten: 1. Entwicklung und Implementierung eines geographisches Informationssystems zum Energiesystem von Magdeburg, 2. Erstellung eines Stoffstrommanagementsystems in Magdeburg und 3. Förderung „neuer Technik“ bei Bestandssanierungen und innovative Wärmedämmung (Hochschule)
  5. KWK-Modellvorhaben (IFF)
  6. Unterstützung der Qualität und Effizienz der elektrischen Verteilungsnetze durch automatisierte Ortsnetzstationen und Lastmanagement (OvGU und ifak e.V. mit Unterauftragnehmer)
  7. Entwicklung und Aufbau eines Kennzahlen- und Controllingsystems für Magdeburg (OvGU)
  8. Etablieren eines Koordinierungsbüros bzw. eines Büros für Energieeffizienz (LH Magdeburg mit Unterauftragnehmer)
  9. Förderung energiesparenden Verhaltens von Privathaushalten mit umweltpsychologischer Begleitforschung (OvGU)
  10. Etablieren eines Science Centers for Renewable Energy (LH Magdeburg mit Unterauftragnehmer)
  11. Entwicklung der technischen Voraussetzungen (inkl. Standortauswahlkonzept) für die Errichtung eines vereisten Bodenspeichers zur Kältespeicherung + Kühlung im Sommer und Wärmegewinnung im Winter mittels Geothermie (LH Magdeburg mit Unterauftragnehmer)

    Weitere Informationen

     

    GWM Gesellschaft für Wirtschaftsservice Magdeburg mbH, Ölweide 12, 39114 Magdeburg

    Herr Tyszkiewicz (Geschäftsführer) und Herr Krüger (Projektkoordinator)

    Tel.: 0391/53294-0, Fax: 0391/53294-30; E-Mail: krueger(at)gwm-magdeburg(dot)de