Energienetz der Zukunft

Verteilnetzbetreiber Ost und 50Hertz präsentieren Lösungen für stabilen Netzbetrieb

Berlin, 23.01.2018 (PresseBox) - Die 25. Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft 2018 präsentiert unterschiedliche Argumente, Aspekte, Vorgehensweisen und Lösungen der Energieunternehmen. Dabei ist ein Ziel wesentlich, die Energiewende gemeinsam weiter zu gestalten. Hervorzuheben ist die bundesweit beispielhafte Kooperation der Arbeitsgemeinschaft der Flächennetzbetreiber OST und des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz. Im Mittelpunkt stehen eine intensive Zusammenarbeit bei Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Systemstabilität, des stabilen Netzbetriebs und der Sicherheit der Netze.

Die 110-Kilovolt-Netz-Betreiber im Osten der Bundesrepublik Deutschlands (Avacon Netz GmbH, E.DIS Netz GmbH, ENSO NETZ GmbH, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom GmbH, Stromnetz Berlin GmbH, Stromnetz Hamburg GmbH, Netze Magdeburg GmbH, TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG und WEMAG Netz GmbH) und der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH (50Hertz) haben sich bereits im September 2014 auf ein 10-Punkte-Programm zur Weiterentwicklung der Systemdienstleistungen verständigt, um gemeinsam Lösungen für einen stabilen Betrieb der Stromnetze zu entwickeln. Gut drei Jahre später legen die in der ARGE Ost zusammengeschlossenen Verteilnetzbetreiber und 50Hertz nun einen weiteren Zwischenbericht vor, in dem sie Lösungen und Vorschläge für die vier Systemdienstleistungen Frequenzhaltung, Spannungshaltung, Betriebsführung und Versorgungswiederaufbau vorstellen.

Aktuell finden zum Beispiel erste Pilottests für Lösungsansätze zu den Systemdienstleistungen Frequenzhaltung und Spannungshaltung statt. Hierzu haben die Verteilnetzbetreiber unter anderem eine aktive Blindleistungssteuerung von Erzeugungsanlagen eingeführt. Gerade das entwickelte aktive Blindleistungsmanagement stellt neue Anforderungen an die Netzführung und setzt eine intensive Abstimmung zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern voraus. So wurde auch ein Schulungskonzept erarbeitet, um entsprechende Fachkenntnisse zu vermitteln und notwendige Handlungsabläufe aufzuzeigen.

Perspektivisch wird die dezentrale Erzeugung weiter zunehmen und der Verbrauch wird sich durch die Elektromobilität und andere neue Anwendungen stark verändern. Dies stellt neue Anforderungen an die Netzbetreiber. So werden mehr Messwerte benötigt, als derzeit vorliegen, um Prognosen zu verbessern. 50Hertz und die Verteilnetzbetreiber der ARGE FNB Ost haben sich deshalb auf eine Struktur verständigt, die seit Mitte des Jahres 2016 die Weitergabe der Messwerte von den Verteilnetzbetreibern steuert.

Die vier Systemdienstleistungen sind erforderlich, um das elektrische System sicher betreiben zu können. Heute werden wesentliche Beiträge dazu noch überwiegend von konventionellen Kraftwerken erbracht. Die Energiewende, insbesondere die Erzeugung erneuerbarer Energien, führt zu einem Wandel in der Erzeugerstruktur und im Netzbetrieb. Die Netzbetreiber der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind schon heute Vorreiter bei der Integration erneuerbarer Energien in die Stromversorgung. In den Jahren 2015 und 2016 lag der Anteil bereits bei fast 50 Prozent, damit hat sich seit 2008 der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch im Norden und Osten bereits verdoppelt. Die Energiewende und die damit zunehmende Komplexität stellt die Verteilnetzbetreiber und den Übertragungsnetzbetreiber der Regelzone im Nordosten und Osten Deutschlands vor besondere Herausforderungen und macht eine intensive Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung der Systemstabilität erforderlich. Übergreifender Fachaustausch und Interoperabilität rüsten die Verteilnetzbetreiber der ARGE FNB Ost und 50Hertz für das Energienetz der Zukunft.

Der komplette Zwischenbericht für das 10-Punkte-Programm zur Weiterentwicklung der Systemdienstleistungen ist auf den Websites aller mitwirkenden Verteilnetzbetreiber und 50Hertz eingestellt.